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Angebotstexte im Handwerk: So überzeugst du deine Kunden

Ein überzeugendes Angebot ist das A und O, um im Handwerk neue Kunden zu gewinnen und schon vor Beginn der eigentlichen Arbeit Vertrauen aufzubauen. Mit einem gut geschriebenen Angebot lieferst du über den Preis hinaus klare und transparente Informationen, die deinen Kunden Sicherheit geben. Aber wie formuliert man überhaupt kundenfreundliche und moderne Angebotstexte und was gilt es dabei zu beachten?

Angebotstexte im Handwerk: So überzeugst du deine Kunden

Digitale Lösungen erleichtern dir diese Arbeitsschritte wesentlich: Arbeits- und Fortschritte kannst du schnell, übersichtlich und direkt vor Ort erfassen. Von Fotodokumentationen bis zu Aufmaßen und Kundensignaturen können alle Informationen zentral und strukturiert festgehalten werden.

Wie baue ich ein Angebot auf?

Ein Angebot sollte klar strukturiert und leicht nachvollziehbar sein. So sehen deine potenziellen Kunden auf einen Blick, welche Leistungen sie von dir erwarten können und sehen, dass du die anstehenden Arbeiten vollständig im Blick hast – das erleichtert Ihnen die Entscheidung für dich!

Achte aber immer darauf, dass du berücksichtigst, was für ein Angebot rechtlich notwendig ist. Wir haben dir zusammengestellt, was du bei der Angebotserstellung berücksichtigen musst.

Beispielhafter Aufbau für alle Angebotsinhalte:

  1. Kopfbereich:

    • Firmenlogo, Name und Kontaktdaten.

    • Kundeninformationen.

    • Datum und Angebotsnummer.

  2. Einleitung: Freundliche Ansprache und Überblick über das Angebot.

  3. Leistungsbeschreibung: Detaillierte Darstellung der einzelnen Arbeitsschritte und Materialien.

  4. Kostenaufstellung: Auflistung aller Posten mit Summenbildung (brutto/netto).

  5. Zusätzliche Bedingungen: Hinweise zu Gültigkeitsdauer des Angebots, Zahlungsfristen, Widerrufsrecht, Garantie und Ausführungszeitraum.

  6. Schlusssatz: Einladung zur Rückmeldung und Danksagung.

  7. Fußbereich: ggf. weitere Informationen zum Unternehmen, Steuer-ID und Kontoverbindung

Zahlungsbedingungen: Klarheit schafft Vertrauen

Eine klare Regelung der Zahlungsbedingungen hilft dabei, Missverständnisse zu vermeiden, und sorgt für einen reibungslosen Ablauf deines Kundenprojekts. Hier einige Punkte, die du in deinem Angebot berücksichtigen solltest:

  • Zahlungsfristen und -termine: Gib genau an, wann Zahlungen fällig sind. Zum Beispiel: „Der Rechnungsbetrag ist innerhalb von 14 Tagen nach Rechnungserhalt ohne Abzüge zu begleichen.“

  • Abschlagszahlungen: Falls es sich um ein umfangreicheres Projekt handelt, kann es sinnvoll sein, Abschlagszahlungen in deinem Angebot zu berücksichtigen. So ist sichergestellt, dass deine Kosten für Material, Personal etc. gedeckt sind. Mache unmissverständlich in deinem Angebot darauf aufmerksam, dass Abschlagszahlungen fällig werden, so vermeidest du später Konflikte.

  • Rabatte und Skonto: Wenn du Skonto oder Rabatte anbietest, solltest du die Konditionen deutlich formulieren. Zum Beispiel: „Bei Zahlung innerhalb von 7 Tagen nach Rechnungsstellung gewähren wir 2 % Skonto.“

Eine klare Kommunikation zu Zahlungsfristen hilft dir, finanzielle Engpässe zu vermeiden und sorgt für mehr Planungssicherheit auf beiden Seiten.

Durchführungszeitraum und Gültigkeitsdauer des Angebots

Ein klarer Zeitrahmen für die Ausführung und eine feste Gültigkeitsdauer für dein Angebot sorgen für Transparenz und vermeiden spätere Unklarheiten.

Durchführungszeitraum:

Gib an, wann du mit den Arbeiten an dem Auftrag starten könntest und wann sie voraussichtlich abgeschlossen sein werden. Zum Beispiel: „Die Arbeiten beginnen am [Startdatum] und sollen bis [Enddatum] abgeschlossen sein. Falls es durch äußere Faktoren wie Wetter zu Verzögerungen kommt, besprechen wir den neuen Zeitplan.“

Gültigkeitsdauer des Angebots:

Um auf der sicheren Seite zu sein und vor plötzlichen Preisänderungen geschützt zu bleiben, lege eine Gültigkeitsfrist für dein Angebot fest. Zum Beispiel: „Dieses Angebot gilt bis zum [Datum]. Danach behalten wir uns vor, die Preise und Konditionen anzupassen.“

Wie verfasst man ein Anschreiben für ein Angebot?

Ein Anschreiben begleitet dein Angebot und dient dazu, eine freundliche und professionelle Beziehung zu deinem Kunden aufzubauen. Es sollte persönlich, kurz und prägnant sein, muss aber natürlich auch zu dir und deinem Betrieb passen.

Das folgende Beispiel für ein Anschreiben spricht den Kunden auch auf emotionaler Ebene an und macht Vorfreude auf das anstehende Projekt:

Betreff: Angebot für [Projekt, z. B. Renovierung Ihres Badezimmers]

Sehr geehrte/r [Kundin/Kunde],

herzlichen Dank für Ihr Vertrauen und die Möglichkeit, Sie bei Ihrem Projekt zu unterstützen. Ihr Vorhaben, Ihr Badezimmer so zu modernisieren, dass Sie sich wohlfühlen, liegt uns sehr am Herzen. Wir haben uns viel Mühe gegeben, ein Angebot zu erstellen, das genau auf Ihre Wünsche abgestimmt ist und höchste Qualität garantiert.

Sollten Sie Rückfragen oder Ergänzungswünsche haben, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Wir freuen uns darauf, Ihr Projekt zu realisieren, und sind überzeugt, dass unsere Leistungen Ihre Erwartungen erfüllen werden.

Mit freundlichen Grüßen,
[Dein Name]
[Dein Firmenname, Kontaktinformationen]

Ein sowohl professionell als auch wertschätzend formuliertes Anschreiben kann den entscheidenden Unterschied machen, indem es nicht nur Informationen vermittelt, sondern auch Begeisterung und Vorfreude auf die Zusammenarbeit weckt.

Widerrufsbelehrung im Handwerk - Was muss ich beachten?

Bei der Widerrufsbelehrung in deinem Angebot gibt es einige wichtige Aspekte zu beachten, damit du einerseits rechtlich abgesichert bist und andererseits deinen Kunden transparent informierst.

Widerrufsbelehrung – was heißt das eigentlich?

Deine Kunden haben bei bestimmten Verträgen das Recht, diese innerhalb von 14 Tagen wieder zu kündigen. Das gilt vor allem, wenn der Vertrag nicht in deinem Büro oder deiner Werkstatt abgeschlossen wurde – also zum Beispiel beim Kunden zu Hause, am Telefon oder online. Dann greift § 312g des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB).

Wann brauchst du eine Widerrufsbelehrung?

Du musst deinen Kunden über das Widerrufsrecht informieren, wenn:

  • der Vertrag außerhalb deiner Geschäftsräume geschlossen wurde

  • der Vertrag per Telefon, E-Mail oder online zustande kam.

Wenn der Vertrag bei dir vor Ort abgeschlossen wird, brauchst du in der Regel keine Widerrufsbelehrung – wir empfehlen dir aber auf jeden Fall, die Belehrung standardmäßig in deine Verträge aufzunehmen, um auf der sicheren Seite zu sein.

Wie sieht eine Widerrufsbelehrung aus?

Die Belehrung sollte immer schriftlich erfolgen – das schützt dich im Streitfall. Am besten nutzt du dafür eine geprüfte Mustervorlage, um auf der sicheren Seite zu sein.

Wann beginnt die 14-tägige Widerrufsfrist?

Normalerweise ab dem Tag, an dem der Vertrag unterschrieben wird. Genauer allerdings beginnt sie frühestens dann, wenn der Kunde über sein Widerrufsrecht informiert wurde – also sollte es idealerweise in jedem Angebot und Vertrag klar benannt werden.

Und natürlich gibt es auch Ausnahmen, z. B. bei Online-Bestellungen: Die Frist startet erst, wenn die Ware geliefert wurde.

Wann gibt es kein Widerrufsrecht?

Kein Widerrufsrecht gibt es in folgenden Fällen:

  • Maßanfertigungen: Wenn etwas speziell für den Kunden angefertigt wurde, kann er es nicht widerrufen.

  • Verderbliche Waren: Das wird dich im Handwerk meist nicht betreffen.

  • Notfall-Reparaturen: Wenn du eine dringende Reparatur direkt nach der Anfrage vor Ablauf des Widerrufsrechts erledigen sollst, gibt es auch kein Widerrufsrecht – allerdings solltest du den Kunden darauf hinweisen, bevor du den Auftrag ausführst.

Was passiert, wenn die Widerrufsbelehrung fehlt?

Fehlt die Belehrung oder ist sie fehlerhaft, verlängert sich die Widerrufsfrist um ein Jahr und 14 Tage. In diesem Zeitraum kann der Kunde den Vertrag widerrufen. Du müsstest dann alle Zahlungen zurückerstatten. Um das zu vermeiden: Belehrung in jeden Vertrag und vom Kunden bestätigen lassen.

Noch besser: Wenn möglich, keine Verträge außerhalb deiner Geschäftsräume abschließen! In der Praxis ist das allerdings wohl nicht immer umsetzbar. Wenn es nicht anders geht, unbedingt darauf achten, dass der Kunde wirklich ausreichend über sein Widerrufsrecht informiert wurde – etwa indem du einen Hinweis auf das Widerrufsrecht klar und deutlich in deine Standardverträge integrierst!

Lass dich dazu unbedingt von einem Rechtsanwalt beraten, in welcher Form das für die Arbeiten, die du anbietest, am besten formuliert sein sollte.

Tipp zum Umgang mit der Widerrufsfrist

Für dich als Handwerker kann es sinnvoll sein, erst nach Ende der Widerrufsfrist mit der Arbeit an dem Auftrag zu beginnen, damit du nicht auf den Kosten sitzen bleibst. Wenn dein Kunde allerdings möchte, dass du schon vorher loslegst, solltest du dir das bestätigen lassen – und auch, dass er sein Widerrufsrecht verliert, wenn die Arbeiten abgeschlossen sind.

Weitere Tipps für ein überzeugendes Angebot

Ein überzeugendes Angebot zeigt, dass du die richtige Person bist, dein Handwerksbetrieb das richtige Unternehmen ist, um diese Arbeit anzunehmen – sympathisch, kompetent und zuverlässig. Dein Angebot ist dein bestes Verkaufsargument:

Das Angebot kundenfreundlich formulieren

Sprich die Sprache deiner Kunden! Ein Angebot voll mit Fachbegriffen und DIN-Normen hilft deinen Kunden nicht. Im Gegenteil: Es sorgt vermutlich für Verwirrung und Unsicherheiten. Mach es deinem potenziellen Kunden möglichst leicht, dein Angebot anzunehmen und dir den Auftrag zu erteilen! Formuliere deine Angebotspositionen klar und auch für Laien leicht verständlich. (Die DIN-Normen kannst du dann freilich auch noch ergänzen, wenn es sinnvoll und wichtig ist.)

Individualität zählt

Niemand mag Angebote, die wie Massenware aussehen. Sprich den Kunden direkt an und zeig, dass du dich mit seinem Projekt auseinandergesetzt hast. Zum Beispiel: „Für Ihr Projekt habe ich eine Lösung zusammengestellt, die perfekt zu Ihren Anforderungen passt.“ Das zeigt, dass du dir Mühe gibst – und das kommt an.

Das gewisse Extra

Hast du etwas, das dich von der Konkurrenz abhebt? Erwähne es ruhig! Zum Beispiel: „Wir legen Wert auf nachhaltige Materialien“ oder „Unsere Kunden schätzen besonders unseren schnellen und sauberen Service.“ Zeig, warum der Kunde gerade dich unter allen Handwerkern auswählen sollte. Denn: Der Kunde schaut nicht ausschließlich auf den Preis.

Schnell sein

Ein gutes Angebot bringt nichts, wenn es zu spät kommt. Halte deine Fristen ein – oder sei am besten schneller, als der Kunde es erwartet. Du bist vermutlich nicht der einzige Anbieter, von dem dein potenzieller Kunde sich ein Angebot eingeholt hat. Wenn du ihn zu lang warten lässt, hat er sich in der Zwischenzeit womöglich schon für einen anderen Handwerksbetrieb entschieden.

Handwerker-Software für die Angebotserstellung: Zeit sparen, Fehler minimieren

Jedes Angebot, das du schreibst, ist deine Visitenkarte – aber mal ehrlich: Die Angebotserstellung nimmt unfassbar viel Zeit in Anspruch, die in der Regel nur begrenzt zur Verfügung steht. Hier kommt die Lösung: Mit einer Handwerker-Software machst du es dir leichter, gute Angebote zu erstellen und sorgst dafür, dass deine Schreiben professionell und fehlerfrei beim Kunden ankommen.

Warum eine Software für Angebote nutzen?

Die Zeiten von handgeschriebenen Zetteln oder chaotischen Excel-Tabellen sind vorbei. Eine gute Handwerker-Software hilft dir dabei, schneller, übersichtlicher und fehlerfrei zu arbeiten. Hier sind die größten Vorteile auf einen Blick:

  • Zeitersparnis: Mit Vorlagen und durchdachten Funktionen brauchst du nur wenige Klicks, um ein Angebot zu erstellen. Preise, Materialien und Leistungen lassen sich ganz einfach einfügen.

  • Fehler vermeiden: Keine vergessenen Posten, keine Zahlendreher – die Software kalkuliert automatisch für dich und sorgt dafür, dass alles stimmt.

  • Professioneller Eindruck: Gut formatierte, übersichtliche Angebote hinterlassen einen besseren Eindruck als eine schnell zusammengeschusterte Liste. Wenn du beim Schreiben dann noch ein wenig Sorgfalt aufbringst, werden deine Angebote gleich viel attraktiver.

So hilft dir die Software konkret

  1. Vorlagen nutzen
    Mit Handwerker-Software kannst du Vorlagen für deine Angebote erstellen, die auf deinen Betrieb und deine Leistungen zugeschnitten sind. Egal ob Elektroinstallation, Malerarbeiten oder Gartenpflege – du hast die richtigen Bausteine immer griffbereit.

  2. Material- und Leistungskataloge
    Viele Programme bieten integrierte Material- und Leistungskataloge , in denen du Preise für Materialien und Arbeitsstunden speichern kannst. Einfach auswählen, und die Software fügt alles automatisch ins Angebot ein.

  3. Sorgenfreie Angebote
    Keine Sorge mehr um Formulierungen oder Pflichtangaben. Die Software stellt sicher, dass deine Angebote alle notwendigen Infos enthalten, z. B. Umsatzsteuer oder Zahlungsbedingungen.

  4. Kalkulation leicht gemacht
    Du brauchst nicht lange mit Taschenrechner und Excel hantieren. Die Software rechnet alles automatisch aus – und passt Preise bei Änderungen direkt an.

  5. Schnell versenden
    Viele Programme ermöglichen es dir, Angebote direkt per E-Mail an den Kunden zu schicken.

  6. Rechnungen schnell gemacht
    Arbeit erledigt? Eine gute Handwerkersoftware nimmt die Informationen aus deinem Angebot und erstellt daraus automatisch die passende Rechnung. Du musst nur noch Änderungen und Details ergänzen – und schon geht sie raus an den Kunden. Und E-Rechnungen zu erstellen geht so ganz nebenbei.

Wenn du nach einer effizienten Lösung suchst, die dir bei der Angebotserstellung und Rechnungsstellung hilft, bietet BOSCH mit OfficeOn eine leistungsstarke Handwerkersoftware, die genau diese Funktionen vereint.

Fazit

Ein gut formuliertes Angebot ist mehr als nur eine Preisübersicht – es ist der erste Schritt zu einer erfolgreichen Zusammenarbeit. Durch eine klare Struktur, transparente Bedingungen und individuelle Anpassungen sorgst du dafür, dass dein Angebot nicht nur verstanden, sondern auch mit Vorfreude akzeptiert wird.

Mit modernen Tools wie Handwerker-Software wird der Prozess noch einfacher und effizienter, sodass du nicht nur Zeit sparst, sondern auch einen bleibenden, professionellen Eindruck hinterlässt.

Hinweis

Wir verfassen unsere Beiträge nach bestem Wissen und Gewissen; dabei stützen wir uns auf seriöse Quellen, Informationen zur aktuellen Rechtslage und unsere eigene Expertise. Unser Ziel ist es dabei stets, eine erste und zuverlässige Orientierung zu dem konkreten Themengebiet anzubieten. Wichtig: Wir können und dürfen keine Rechtsberatung oder Finanzberatung anbieten. Zu allen rechtlichen oder finanziellen Fragen solltest Du daher stets unbedingt Rat bei einem juristischen Beistand, einer Steuerberaterin oder einem Finanzexperten suchen. Hier können wir keine Gewähr übernehmen.

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